Niemand kommt um das Alter herum. Weder Hund, noch Mensch. Wir alle werden mal alt, gebrechlich, langsamer.
Die letzen Jahre mit einem Seniorhund zu verbringen, ist etwas ganz besonderes. Vieles wird einfacher. Anderes wird aufwändiger.
Dabei gibt es aber 3 Dinge, die dein alter Hund ganz besonders braucht. Und hier bist vor allem du als treuer Zweibeiner gefragt.
Zeit
In den letzten Jahren mit meiner alten und kranken Hündin ist mir ganz besonders bewusst geworden, dass ein alter Hund vor allem Zeit benötigt.
Deine Zeit. Und Zeit für die Dinge, die der Hund eben so macht.
Die Spaziergänge dauern meist länger.
Oft musste ich stehen bleiben und meine Hündin schnüffelte gefühlte Ewigkeiten.
Das Fressen dauert länger.
Der Hund schläft deutlich länger und benötigt mehr Zeit zum Regenerieren.
Im Grunde unterscheiden sich alte Hund da nicht groß von alten Menschen.
Wir haben uns auch Zeit genommen, um mit unserer alten Hündin nochmal ausgiebig Urlaub zu machen und zu reisen. Das Reisen und Z Zusammensein hat sie sehr genossen.
Geduld
Mit dem höheren Zeitpensum ist definitiv auch deine Geduld gefordert.
Ich liebte meine alte Hündin über alles und dennoch war der Alltag manchmal ein emotionaler Spagat. Dann, wenn meine Hündin wieder ewig für den Spaziergang brauchte, um überall sehr ausgiebig zu schnüffeln, ich aber auch noch einen Termin hatte.
Für mich war das eine stete Übung. Aber auch die immer wiederkehrende Erinnerung daran, was für mich wirklich wichtig ist.
Und das war dann schließlich eben doch das Wohl meines Hundes.
Gepfiffen auf die Tugend des Pünktlichseins 😉 .
Dafür organisierte ich vor allem in ihrem letzen Lebensjahr einiges um. Sodass ich die Zeit und eben auch die Geduld aufbringen konnte, ihr ein schönes letztes Jahr zu bereiten.
Ohne am Ende bereuen zu müssen, ihr zu wenig Geduld geschenkt zu haben.
Meine Hündin hatte mit einigen Erkrankungen zu kämpfen. Teilweise schon seit einigen Jahren.
Arthrose, Spondylose, Inkontinenz und schließlich auch der Lebertumor, der zu ihrem Tod führte.
Vieles tat ich, um ihr die Beschwerden zu erleichtern. Vieles half tatsächlich sehr gut.
So baute ich eine eigene Futterbar, die leicht erhöht ist. So kam sie besser an ihr Futter und musste sich nicht so weit nach unten beugen.
Ich kaufte ihr eine Hunderampe für das Auto. Ich kaufte ihr ein wunderbar kuscheliges (und sauteures) orthopädisches Hundebett. Meine Hündin liebte es über alles und ich bin froh, dass ihr diese Dinge noch im Alltag helfen konnten.
Mehr dazu habe ich hier in meinem Seniorpfoten-Blog geschrieben: www.seniorpfoten.de
Ich versuchte, ihr mit diversen homöopathischen Mitteln die Beschwerden der Gelenkerkrankungen zu erleichtern. Dabei halfen besonders Grünlippmuschel und Teufelskralle.
Ein Hundemantel sollte sie im Winter warm halten, sodass die Arthroseschmerzen nach der Gassirunde nicht zu stark sind.
In Zeiten starker Beschwerden unterstützte ich sie mit einer Tragehilfe beim Gehen. Wenn es möglich war, gingen wir zur Hunde-Physiotherapie.
Als die Inkontinenz kam, machten wir zusätzlich kleine Gassirunden spät am Abend und in der Nacht und nahmen es ihr nicht krumm, wenn sie nachts doch mal nicht anhalten konnten.
Nicht jedes Utensil macht für jeden Hund Sinn. Das hängt ganz stark auch von Krankheitsbildern und eurem Alltag ab. Diese Dinge haben meiner Hündin jedoch noch sehr geholfen.
Was es für den Alltag mit einem alten Hund braucht
Was dein alter Hund im letzten Abschnitt seines Lebens vor allem braucht, lässt sich auf wenige „Dinge“ reduzieren.
Es sind vor allem: deine Zuwendung, deine Zeit, Liebe und Geduld. Und ein paar Alltagshilfen, die für deinen Hund Sinn machen.
Gib ihm all das, solange dein Hund noch bei dir ist.
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